Von mangelnder Selbstliebe zu Liebe und Vertrauen

Vision unter der Dusche:

 

Ein Mensch in einem Café regt sich über ein paar fehlende Mandelplättchen auf seinem Bienenstich auf.

Ich sage ihm, daß Millionen von Menschen nichts zu essen haben, kein Heim, kein Wasser, Auto, Bücher, TV, PC …

 

„Wissen Sie eigentlich, wie gut es Ihnen geht? Wie gesegnet und reich Sie sind? Sie haben alles,

was Sie brauchen! Und sie regen sich auf über ein paar ….!

Anstatt daß Sie all die Fülle sehen und den Reichtum, in dem Sie leben! Anstatt daß Sie dankbar sind, mäkeln Sie an solchen Lappalien rum und suchen das Haar in der Suppe – die andere nie haben werden. Millionen Menschen verhungern …!“

 

Ende der Vision und meine Erkenntnis daraus:

 

Ich bin das (auch). Ich bin selbst der Mensch, dem ich das sage!!!

Ich jammere, kritisiere, und will auch das beste Stück mit ganz vielen Mandeln und möglichst wenig dafür bezahlen. Das ist der eine Teil in mir.

Der andere Teil in mir rügt mich für diesen Irrsinn.

 

Anderes Beispiel: Auf öffentlichen Toiletten

Ein Teil in mir fordert, mich zu beeilen, weil der nächste schon wartet.

In meinem Kopfkino drängt er mich, treibt mich an, verurteilt mich, greift mich an - weil ich so lange brauche.

Dieser Teil von mir hört den anderen schon ungeduldig an die Tür klopfen ..., und fühlt sich klein und schuldig dafür.

Der andere Teil in mir verteidigt sich: Ich brauch zwar nicht zu trödeln, wenn draußen jemand wartet – aber ich darf mir so lange Zeit nehmen,

wie ich eben brauche. Ich brauche mich nicht zu hetzen. Für die Ungeduld anderer bin ich nicht zuständig. Ich warte ja schließlich auch geduldig.

Es dauert so lange, wie es eben dauert. Punkt.

 

Eine Stimme in mir sagt das zu einer anderen Stimme in mir.

Ein Duell zwischen meinem inneren Antreiber und Kritiker gegen meinen Verteidiger.

 

Wer wird wohl gewinnen?

Das wird mir dann im Außen gespiegelt.

Solche erlebte Situationen sind der manifestierte Ausdruck meines Kopf-Kinos.

 

Gerade noch ist dieser "Drängler" nur in meinen Gedanken - schon rüttelt er wirklich an der Toilettentür.

Wie oft habe ich das erlebt! Und habe mich dermaßen geärgert darüber! Bis mir endlich klar wurde:

Ich habe mit meinen negativen Gedanken die Resonanzfläche dafür geboten und die Situation praktisch angezogen.

"Dein Wunsch sei mir Befehl!" sagt das Universum. Es unterscheidet nicht zwischen "haben wollen und nicht haben wollen" ...

Danke für diese Lektion!

 

Das lässt sich auf alle möglichen Situationen übertragen. Die Macht der Gedanken!

 

Kommen wir zurück zu dem Duell zwischen meinem inneren Antreiber, Kritiker und Verteidiger (und es gibt noch unzählige andere Stimmen in uns).

Warum ist das so? Können sich die Drei nicht vertragen? So viel Kampf und Widerstand! Außerdem: Zwei gegen Einen ist unfair!

 

Wenn ich in solche und ähnliche Situationen hineinfühle, nehme ich Gedanken und Gefühle wahr, wie:

Angst, zu kurz zu kommen, die schlechtere Karte zu ziehen, benachteiligt zu werden, nicht gesehen/akzeptiert/respektiert/wertgeschätzt zu werden,

sich klein fühlen, ungerechte Welt, das Leben ist hart, du mußt kämpfen für dein Recht, Rechthaberei, Manipulation, Lieblosigkeit und vieles mehr ….

 

Alle das Zeug, das man nicht haben will …

 

Warum auch immer, woher auch immer solche Gedanken und Gefühle kommen mögen:

Es ist ein klarer Fall von mangelnder Selbstliebe, der dem zugrunde liegt.

Es fehlt das Urvertrauen in das Leben. Das Urvertrauen in mich selbst.

 

Zu solchen unliebsamen Situationen muß es nicht (mehr) kommen.

Wenn ich mir bewusst werde und wahrnehme, was es da gerade in mir Liebloses denkt, kann ich diese Gedanken liebevoll annehmen,

in dem ich sage „danke, daß du mich daran erinnerst. Ich denke jetzt neu.“

 

Jedes ungute Gefühl, das ich gerade habe, ist ein Wegweiser zu einem destruktiven Gedanken. Was habe ich vor diesem Gefühl gedacht?

 

Wenn ich aber ins Vertrauen gehe, daß ich in Fülle lebe, daß für mich bestens gesorgt ist, daß alles da ist, was ich brauche, und zwar zur

richtigen Zeit und am richtigen Ort, genau dann, wenn es gebraucht wird – wie würde mein Leben wohl dann aussehen?

 

Es herrschte Harmonie. Der innere Kritiker, der Antreiber, der Zweifler und der Verteidiger hätten nichts zu tun. Kein Kampf. Kein Stress.

Statt dessen Ruhe, Frieden und Gelassenheit. Dankbarkeit und Freude.

 

Ich vertraue darauf, daß ich göttlich (von einer höheren Macht, von Leben, von der Liebe, wie auch immer man ES nennen mag) geführt werde

und daß das, was geschieht, stets zum höchsten Wohle geschieht. Was es auch sei. Ob es mir auf den ersten Blick gefällt oder nicht.

„Gut“ und „schlecht“ sind zwei wertfreie Seiten der gleichen Medaille. Nur unser Denken macht es zu Präferenzen.

 

Es gibt dann auch keine Gier und keinen Neid.

Wo ich gerade bin, ist der richtige Platz für mich. Das was ich gerade erlebe, ist das, was das Leben gerade für mich parat hält.

Jeder Widerstand gegen das, was gerade ist (das Leben) ist zwecklos.

 

Das Leben ist das, was passiert, und ist der beste und einzige Lehrmeister.

 

Und wie heißt es so schön: Du bist stets nur einen Gedanken davon entfernen, dein Leben zu verändern.

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